Was früher das Gerücht auf dem Pausenhof war, ist heute ein viraler Post, der sich in wenigen Sekunden wie ein Lauffeuer verbreitet. Für Jugendliche, die mit digitalen Medien aufwachsen, ist diese ständige Flut an Informationen mittlerweile zum Alltag geworden und Falschinformationen sind längst kein Randphänomen mehr. Gerade in Zeiten, in denen KI-generierte Bilder die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen lassen, wird es zunehmend schwieriger, Fakt von Fake zu unterscheiden. Wer täglich online ist, muss lernen, Informationen kritisch zu hinterfragen und sich gegen bewusste Irreführung zu wappnen.
Jugendstrategie 2030: Medienkompetenz als zentrale Fähigkeit
Die „Tiroler Jugendstrategie 2030“ legt einen besonderen Fokus auf digitale Bildung und die Stärkung der Medienkompetenz. Ziel ist es, junge Menschen dabei zu unterstützen, Online- Inhalte kritisch zu hinterfragen, Informationen einzuordnen und eigenständig zu bewerten. Sie sollen verstehen, wie Falschmeldungen entstehen, welche Absichten dahinterstehen und wie diese erkannt werden können. Dabei lernen Jugendliche, emotionale oder zugespitzte Inhalte als mögliche Manipulation zu entlarven und Informationen aus verschiedenen Quellen zu vergleichen. Auf diese Weise wird ein reflektiertes und verantwortungsbewusstes Handeln im digitalen Raum nachhaltig gefördert.Jugendforum als Praxisbeispiel
Ein Beispiel für die Umsetzung dieser Ziele ist das Tiroler Jugendforum zum Thema „Fake News“, das kürzlich im Landhaus stattfand. Jugendliche aus ganz Tirol tauschten sich dort mit Experten von Mimikama (Verein für Aufklärung über Internetmissbrauch und Fake News) sowie dem Landeskriminalamt Tirol über Falschmeldungen, manipulierte Inhalte und zweifelhafte Online-Quellen aus. Außerdem lernten sie anhand praxisnaher Beispiele, Quellen kritisch zu prüfen, Inhalte zu hinterfragen und digitale Medien reflektiert zu nutzen. Weitere Termine in den Bezirken sind bereits in Planung.Unterstützung und Beratung im digitalen Raum
Neben Bildungsprojekten und Beteiligungsformaten stehen Jugendlichen in Tirol auch leicht zugängliche Informationsstellen zur Verfügung. Eine zentrale Rolle spielt dabei das InfoEck der Generationen Tirol. Es ist die offizielle Jugendinformationsstelle des Landes und bietet kostenlose, vertrauliche Information – unter anderem zu Themen wie Medienkompetenz, Fake News, Datenschutz und sicherer Internetnutzung.Kontakt und Unterstützung
InfoEck der Generationen Tirol Bozner Platz 5, 6020 Innsbruck Hotline: 0800 800 508
E-Mail: infoeck@tirol.gv.at tirol.gv.at/infoeck
Checkliste: Fake News erkennen
- Quelle prüfen und hinterfragen: Ist die Quelle seriös? Wird die Behauptung mehrfach bestätigt? Wer steckt hinter dem Beitrag?
- Auf die Sprache achten: Werden reißerische Schlagworte verwendet?
- Manipulation erkennen: Wurde das Bild/das Video bearbeitet, aus dem Zusammenhang gerissen oder ein altes Ereignis als aktuell präsentiert?
- Kontext einordnen: Taucht die Meldung nur in Kommentarspalten, auf Social-Media-Screenshots oder auf unbekannten Seiten auf? Sieht man die Originalquelle?
„Aufklärung und Eigenverantwortung sind der beste Schutz im digitalen Raum.“ – LRin Astrid Mair